Inhalt

Projekttitel

Sozialer Fahrdienst gegen Einsamkeit

Setting

Spitäler / Heime

Gemeinde

Hausarztmedizin

Zielgruppe

Seniorinnen / Senioren

Migrantinnen / Migranten

Behinderte Menschen

Ort/Land

Salem, (BW)

Jahr

2023

Projektträger

Linzgau Shuttle e. V.

→ Link zum Projekt Projektleitung

Reinhard Nedela
+49 7553 917271

→ reinhard.nedela@linzgau-shuttle.de

Ingo Kitzmann
+49 1577 3886900

→ ingo.kitzmann@t-online.de
Reinhard Nedela, stellv. Vorsitzender und Gründungsmitglied Linzgau-Shuttle e. V. Ingo Kitzmann, Vorsitzender Linzgau-Shuttle e. V. Logo "Sozialer Fahrdienst Linzgau Shuttle"
Reinhard Nedela (Fahrer) und Paul Müller Fahrgast von Nußdorf nach Salem (© Sudkurier)
Kennzeichnung Siegerprojekt Siegerprojekt 2023

Sozialer Fahrdienst gegen Einsamkeit

Ehrenamtliches Engagement

In ländlichen Gemeinden gibt es viele Menschen, die in ihrer Mobilität beeinträchtigt sind. Sie leben häufig am Rande der Gemeinde, fernab von Linienbus und Bahn. Für ein Auto reicht das Geld nicht oder sie haben keinen Führerschein. 

Der im Großraum Salem beheimatete Verein Linzgau Shuttle e.V. ist ehrenamtlich interkommunal im Einsatz, um älteren Menschen, Kindern und Jugendlichen, Menschen mit Behinderungen, Flüchtlingen oder Sozialhilfeempfängern wieder so viel Unabhängigkeit zu verschaffen, dass sie in ihrem Sozialraum selbstbestimmt am Leben in der Gemeinschaft teilhaben können. 

Linzgau Shuttle e.V. bedient derzeit die zwei Gemeinden Salem und Frickingen mit 30 Ehrenamtlichen und 2 Kleinbussen, ganztägig von Montag bis Freitag, von Tür zu Tür, unentgeltlich. Die zu befördernde Person meldet ihren Beförderungswunsch am Vortag telefonisch beim Disponent an. Dieser prüft mit Hilfe des softwaregestützten Einsatzplans für Fahrzeuge und Fahrer, ob der Beförderungswunsch erfüllt werden kann und sagt dem Anrufenden die Beförderung zu. Aus den Zusagen ergeben sich die Fahraufträge für den Folgetag.
 

„Der Shuttle-Service fördert nicht nur die soziale Teilhabe hilfebedürftiger Menschen, sondern leistet auch einen Beitrag zur Bekämpfung von Einsamkeit im Alter.“
Ausgangslage

Warum haben Sie den Verein ins Leben gerufen?

Grundlage war die Erkenntnis, dass es sowohl in Salem als auch in anderen ländlichen Gemeinden viele hilfebedürftige Menschen gibt, die in ihrer Mobilität beeinträchtigt sind. Für Besorgungen, den Besuch eines Cafés oder den Arztbesuch, sind sie auf fremde Hilfe angewiesen.

Ziele

Welche Ziele verfolgt Ihr Verein?

Ziel ist es, hilfebedürftigen Mitmenschen unentgeltlich die Möglichkeit zu bieten, ihre Besorgungen machen zu können oder Freunde zu treffen. Sei es der Besuch beim Arzt, der Einkauf im Supermarkt, Erledigungen im Rathaus, die Fahrt zum Bahnhof oder das Treffen im Café. Durch Hilfsbereitschaft und Sicherheit möchten wir das Vertrauen der oft zurückgezogen und einsam lebenden Menschen gewinnen und sie so motivieren, unser Angebot für mehr soziale Teilhabe anzunehmen.

Methoden

Wie haben Sie das Projekt angelegt?

Das gesamte Projekt läuft seit November 2019 und wurde mit Hilfe von Ehrenamtlichen aufgebaut. Die Programmierung der Disposition des Fahrdienstes erfolgte in Zusammenarbeit mit einem externen Softwareentwicklungsunternehmen. Die Definition der Anforderungen sowie die Abstimmung während der Entwicklungsphase übernahmen wiederum die Vereinsmitglieder. Der laufende Betrieb erfolgt ausschliesslich mit qualifizierten Ehrenamtlichen ausgestattet mit Führerschein B, ärztlichem Attest, Sehtest und erweitertem polizeilichem Führungszeugnis.

Finanzierung

Wie wird Ihr Projekt finanziert?

Träger des Gesamtprojekts ist der Linzgau Shuttle e.V. mit Sitz in Salem. Die Grundfinanzierung erfolgt aus Zuwendungen der angeschlossenen zwei Kommunen ergänzt um Zuschüsse aus "Pflege engagiert", Spenden und Mitgliedsbeiträgen.

Erfahrungen

Wird das Angebot gut angenommen?

Seit 2019 hat der Verein etwa 4.000 Beförderungen durchgeführt. Aufgrund des großen Bedarfs sind die Kapazitäten pro Woche jedoch oft ausgebucht und unsere Disponenten müssen öfter mal Absagen erteilen. Mit etwa 50% mehr Fahrer:innen wäre der Einsatz von beiden Bussen werktags möglich. Dadurch könnten 2.000 zusätzliche Beförderungen pro Jahr durchgeführt werden.

Das Projekt wird nun auch im Gemeindeverwaltungsverband Meersburg umgesetzt. Seit März 2023 fahren die Gemeinden Hagnau, Stetten, Meersburg, Daisendorf und Uhldingen-Mühlhofen mit einem Elektrofahrzeug. Zudem konnten im 1 Quartal 2023 weitere 25 Ehrenamtliche gefunden werden. 

PechaKucha im Rahmen des IBK-Studientags für Gesundheitsförderung und Prävention am 10. Mai 2023

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