Inhalt

Projekttitel

Auf zur Nachernte!

Setting

Gemeinde

Vereine / Freizeit

Sonstige

Zielgruppe

Bevölkerung allgemein

Ort/Land

Vaduz, (FL)

Jahr

2023

Projektträger

Ackerschaft

→ Link zum Projekt Projektleitung

Sandra Fausch
+423 780 88 89

→ s.fausch@ackerschaft.li

Elisabeth Müssner
+423 780 88 89

→ e.muessner@ackerschaft.li
Sandra Fausch, Projektleitung Elisabeth Müssner, Co-Geschäftsleiterin Logo Projekträger "Ackerschaft"

Auf zur Nachernte!

Sonderpreis «Corona-Pandemie»

2. Preisträger

Die Idee zu "Auf zur Nachernte" entstand während der Coronapandemie. Rund 30% aller Lebensmittel schaffen den Weg vom Feld nicht auf den Teller. Maschinenbedingt oder aufgrund der hohen Marktanforderungen bleibt ein Großteil auf dem Feld liegen. Daher organisiert Ackerschaft seit 2020 öffentliche Nachernten direkt auf dem Feld hiesiger Landwirt:innen und rettet so Gemüse.

Hauptziel ist Lebensmittelverluste zu reduzieren und die Wertschätzung für Lebensmittel zu stärken. Doch die Pandemie verdeutlichte schnell, dass auch der soziale Kontakt, die Bewegung im Freien, eine gesunde Ernährung und der Wissenstransfer einen wesentlichen Anteil am Erfolg des Projektes haben. Deshalb steht bei der Nachernte das Erlebnis im Mittelpunk. Die Aktionen werden von Musik und Getränken und manchmal auch kulinarisch in Form einer "Freiluftküche" von jungen Studierenden begleitet. 

Ein Tisch mit Waage bietet die Möglichkeit, die Nacherntemengen zu dokumentieren und ins Gespräch zu kommen. Zusätzlich sind die Teilnehmenden dazu eingeladen, den landwirtschaftlichen Betrieben nach dem "Zahle, was es dir wert ist-Prinzip" einen Beitrag zukommen zu lassen. Bei Interesse können die Gemüseretterinnen einen Teil ihrer Nachernte der Suppenküche, einer sozialen Institution sowie der AckerKüche, dem neuesten Angebot der Ackerschaft überlassen.

„Die Nachernte-Aktionen sind ein tolles Erlebnis in guter Gesellschaft mit viel Bewegung in der Natur und sie tun dem Klima gut!“
Ausgangslage

Wie entstand Ihr Projekt?

Während der Pandemie erhielten wir dank einer Stiftung die Möglichkeit, für die Bevölkerung ein coronakonformes Angebot zu entwickeln. Unsere Projektidee wurde von einem Landwirt inspiriert, der im März 2020 sein "Rüable"-Feld im Bekanntenkreis zur Ernte freigab, da er dieses abschreiben musste. An diesem Beispiel haben wir erkannt, welche Mengen an Gemüse schon auf den Feldern verloren gehen können und entwickelten "Auf zur Nachernte", um dem coronakonform und kreativ zu entgegnen.

Ziele

Welche Ziele verfolgt Ihr Projekt?

Mit diesem wirkungsorientierten Angebot möchten wir das Thema Lebensmittelverlust greifbarer machen und Berührungspunkte zwischen der breiten Bevölkerung und der Landwirtschaft schaffen. Die Aktionen bieten eine kreative Plattform für Begegnungen, in der die Geselligkeit auch nicht zu kurz kommt. Wir sind überzeugt, durch den Kontakt zur produzierenden Landwirtschaft und den thematischen Austausch das Bewusstsein und die Wertschätzung von Lebensmitteln in unserer Gesellschaft weiter stärken zu können.

Methoden

Wie funktioniert die Aktion "Auf zur Nachernte"?

Der Verein Ackerschaft kümmert sich als Bindeglied zwischen Landwirt:innen und der Bevölkerung um die Organisation und Durchführung von Nachernteaktionen. Über unsere Mailingliste erreichen wir in Kürze über 480 Gemüseretter:innen, die nach erfolgter Anmeldung den genauen Standort des Feldes erfahren. Vor dem Start haben die Landwirt:innen die Möglichkeit den Betrieb kurz vorzustellen und Hintergrundwissen zur Ursache der Ernteverluste zu teilen. Bevor die Teilnehmenden dann zur Tat schreiten, gibt die Ackerschaft Infos zur vorliegenden Gemüsekultur, deren Lagerung sowie Zubereitungsmöglichkeiten und regt alle zum gegenseitigen Austausch an. Die Teilnehmenden sind dazu eingeladen, den landwirtschaftlichen Betrieben nach dem "Zahle, was es dir wert ist-Prinzip" einen Beitrag zukommen zu lassen und bei Interesse einen Teil ihrer Nachernte an die Suppenküche, einer sozialen Institution, sowie uns für die AckerKüche abzugeben.

Finanzierung

Wie wird Ihr Projekt finanziert?

Die Kosten der Nachernteaktionen werden vom Verein Ackerschaft getragen. Die Spenden der Gemüseretter:innen während der jeweiligen Nachernteaktion werden vollumfänglich an den jeweiligen Landwirtschaftsbetrieb weitergegeben. Die Ackerschaft ist wiederum durch Förderpartner:innen und Sponsoring finanziert. Seit 2021 unterstützen die Gemeinden Schaan und Vaduz die Aktionen auch finanziell.

Erfahrungen

Wird das Angebot gut angenommen?

Unsere erste Aktion fand im September 2020 statt. Im selben Jahr fanden gab es noch zwei weitere Aktionen. Insgesamt konnten 121 Gemüseretter:innen 640 kg Gemüse vom Feld auf den Teller bringen. Im Jahr darauf konnten wir bei 6 Nachernteaktionen insgesamt 235 Teilnehmende begrüßen, die total eine Tonne Gemüse gerettet haben. Im Herbst 2022 fand die bisher letzte Nachernte statt. Bei acht Nachernteaktionen mit 339 Teilnehmenden wurden 2,5 Tonnen Gemüse gerettet. Dies zeigt, dass immer mehr Gemüseretter:innen an den Aktionen teilnehmen, wodurch mehr und mehr Gemüse auf dem Teller landen darf. Der Pool an potenziellen Gemüseretter:innen ist seit Beginn auf knapp 500 angestiegen.